Die frühen Erinnerungen an die jährlichen Besuche beim lokalen Geigenbauer werden seinen späteren Weg beeinflusst haben. Nach dem Gymnasium besuchte er die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich und erlangte 2012 den Bachelor und 2015 den Master in Mathematik (Topologie). Diese Grundlage unterstützte sein räumliches und visuelles Gespür, das er nun im Instrumentenbau umsetzt.
Während des Studiums in Zürich fand er den Zugang zum Kontrabassspiel. Unter der Leitung von Herbert Kramis (Zürich) betrat er die Welt des Jazz, in der er sich weiterhin bewegt.
Schnell faszinierte ihn die hochkomplexe Physik der Saiteninstrumente und er begann, sein theoretisches Wissen über die mitspielenden Kräfte und Energien zu vertiefen. Mit der Erkenntnis, dass Theorie und Praxis auf diesem Gebiet undenkbar zu trennen sind, bewarb er sich für die Ausbildung zum Geigenbauer an der Geigenbauschule Brienz.
Paul lernte in Brienz vier Jahre unter den Lehrmeistern Hans Rudolf Hösli und Simon Glaus. Er besuchte den Restaurierungskurs bei Jean-Jacques Fasnacht, einen Pigment- und Lackkurs bei François Perego und Musik- und Musiktheorieunterricht bei Erika Akane Schutter. Praktische Erfahrungen durfte er beim Kontrabassspezialisten David Gage in New York sammeln.
Diese bereichernden Lebensabschnitte kumulierten sich im Bau eines Kontrabasses, inspiriert von der englischen Bassbautradition und erweitert mit Pauls eigenen geometrisch-ästhetischen Empfindungen. Er beschloss 2019 seine Ausbildung mit Auszeichnug.
Paul strebt danach, all sein Wissen und seine Erfahrungen die Reparatur und Klangoptimierung bereits existierender sowie in die Konzeption und den Bau neuer Instrumente zu investieren.
An der Schule für Gestaltung Basel besuchte sie nach erhaltener Matura (2012) den Vorkurs für Gestaltung.
Danach zog es sie weiter nach Schweden, wo sie eine Jahresausbildung auf ihrem heutigen Hauptinstrument Nyckelharpa am Eric Sahlström Institut Tobo machte.
Bei ihrer Rückkehr in die Schweiz 2014 wiesen die gesammelten Erfahrungen in den musikalischen, handwerklichen und ästhetischen Bereichen auf den Beruf des Instrumentenbauens hin und sie bewarb sich bei der Wilhelm Geigenbau AG in Suhr für ein Schnupperpraktikum, was sich von ein paar vereinbarten Tagen auf eindrucksreiche fünf Monate ausdehnte.
In dieser Zeit absolvierte sie erfolgreich die Aufnahmeprüfung an der Geigenbauschule Brienz, wo sie die Ausbildung bei den Lehrmeistern Simon Glaus und Hans Rudolf Hösli im Sommer 2015 antrat.
Nach vier intensiven Jahren mit spannenden Projekten wie dem Auftragsbau einer Barockbratsche und der Re-Konstrunktionsanalyse eines Cellos von Jacobus Stainer aus dem Jahr 1673 schloss sie im Sommer 2019 die Ausbildung mit Auszeichnung ab.
Abgerundet wurde die Lehre von Musiklektionen und Konzerten bei und mit Erika Akane Schutter, Restaurierungskurs bei Jean-Jacques Fasnacht, Pigment- und Lackkurs bei François Perego und praktischen Berufserfahrungen in der Geigenbauwerkstatt Friederike Dangels, in der sie auch weiterhin an manchen Tagen anzutreffen ist.
Neben der handwerklichen Tätigkeit widmet sich Malin zusammen mit Cheyenne Häni – vermehrt auch konzertant – unter dem Namen LYDIT der Klangkunst.